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Rezension:Philosophische und theologische Schriften (Gebundene Ausgabe)

"Die Liebe ist das belebende Prinzip aller Tugenden. Wer die wahre Liebe haben will, muss alle Furcht und unvollkommene Liebe aus sich verbannen, denn wer fürchtet, liebt noch nicht vollkommen; denn die Furcht sagt, dass der Liebende noch nicht um den Geliebten willen etwas zu verlieren bereit ist, nämlich die Anhänglichkeit an das, was er nicht gerne verlöre." (Zitat, S. 612). (Eine so präzise Beschreibung der vollkommenen Liebe habe ich noch nie zuvor gelesen. Meines Erachtens trifft Cusanus genau den Punkt, indem er den letzendlichen Liebesbeweis genau definiert.)

Dieses Buch enthält philosophische und theologische Schriften des Renaissance-Philosophen Nicolas Cusanus (1401-1464). Seine Schriften basieren auf einem gedanklichen Konzept, das die Auflösung und Verschmelzung der zwischen Immanenz und Transzendenz, zwischen Verstand und Vernunft gewährt.

Herausgeber dieses umfangreichen Werks ist Eberhard Döring. Er auch hat das Vorwort und die Einleitung verfasst. Das vorliegende Buch ist eine Übersetzung aus dem Jahre 1865.

Cusanus war ein Universalgelehrter, der sich nirgendwo fest einbinden ließ. Er hat sich als Jurist aber auch als Fürst und insofern als Politiker synergetisch auf unterschiedlichen Terrains bewegt, dennoch überwiegen in seinem Gesamtwerk die theologischen Schriften, aber der intellektuelle Gehalt seines revolutionären Denkens geht aus seinen philosophischen Schriften hervor. Diese Schriften werden im vorliegenden Werk vorgestellt und kommentiert. Als Begründung für diese Auswahl führt, Döring das Argument an, dass aufgrund der philosophischen Schriften auch andere Texte von Cusanus leichter zu verstehen sind.

Das Buch ist untergliedert in die Abschnitte: Spekulative Schriften; Speziell Dogmatisch-Ethisches; Religiose Dialoge; Predigten.

Der Philosoph stellt u.a. Betrachtungen an über den Wert der Literatur, auch über den Ursprung der Seele, über Glaube, Gnade, die Sünde, über Wissen, über die Liebe im Verhältnis zu Erkennen und Freiheit, über die Kraft der Liebe und deren Wirksamkeit, um nur einige Themen zu nennen.

Vielleicht ist einer der wichtigsten Gedanken im Buch nachstehender: "Die Liebe ist stark wie der Tod. Wie dem Tode alles unter dem Himmel unterworfen ist, so auch die Liebe. Unauflösliche Bindungen knüpfen sich durch die Liebe. So lobenswert daher die rechte Liebe ist, so tadelnswert ist die verkehrte Liebe. Begehrlichkeit, Zorn und alle Leidenschaften entstehen aus dem Mangel der wahren Liebe." (Zitat. S. 615). Diesem Gedanken kann man nicht widersprechen.

Empfehlenswert.

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