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Rezension: Kleine Philosophie der Gaumenfreuden:

Die "Kleine Philosophie der Gaumenfreuden" enthält Texte von Platon, Diogenes Laetius, Michel de Montaigne, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Georg Simmel, Jean Anthelme Brillant-Savarin, Carl Friedrich von Rumohr, Ludwig Feuerbach, Friedrich Nietzsche, Walter Benjamin und anderen mehr.

Diese Texte sind in fünf Kapitel untergliedert. Dabei handelt es sich um folgende: Nahrung für Leib oder Seele
Fastende Heilige und zechende Narren
Vom guten Geschmack zur Symbolik des Geschirrs
Die Gastrosophie
Materialismus und hemmungsloser Genuss.

Seit Platon werden Denken und Philosophieren als vermeintlich höhere Funktionen der Seele verstanden, wohingegen der Körper in all seinen morphologischen Abläufen und Lüsten stattdessen eher als eigentümliche Akzidenz zu dieser gedacht wird. Der wahre Philosoph folgt, sofern es um das Essen und den Genuss geht, einer strengen Diätmoral, so Platon (vgl.: S.284). Zu Recht fragt Stanislawski, ob das letztlich nicht bedeute, dass die Philosophie aus lauter Kostverächtern bestehe. Er verneint aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit den Texten diese etwas ketzerische, rhetorische Frage sogleich, denn es gab durchaus Autoren, die den kulinarischen Genüssen große Bedeutung bemaßen und aus diesem Grunde sogar die Schule der Gastrosophie gründeten.

Hier im Buch liest man u.a. vom Fasten, aber auch von der Völlerei, von der Apologie des einfachen Geschmacks, der Soziologie der Mahlzeit, der Physiologie des Geschmacks, über Geschichtliches aus der Welt der Gastrosophie, über altväterische Tischmanieren und vieles mehr.

Im Quellenverzeichnis dann erfährt man, welchen Werken die Texte entnommen sind und erhält in diesem Zusammenhang zudem eine Auflistung weiterführender Literatur.

 Ein kurzweilig zu lesendes Buch, das ich gerne empfehle.

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