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Rezension: Als wär's das letzte Mal: 24 Anregungen für ein todesmutiges Leben (Gebundene Ausgabe)

"Den Wert einer Liebe erkennen wir meist erst in dem Moment, in dem wir verlassen werden oder selbst jemand verlassen. Den Wert, eines Menschen erfassen wir meist erst dann, wenn er nicht mehr bei uns ist, sei es durch Wegzug oder durch Tod. Den Wert von Dingen (so es einen solchen übergeordneten Sinn überhaupt gibt) erfahren wir ebenfalls häufig er dann, wenn wir sie nicht mehr besitzen. Sonderbarerweise schätzen wir offenbar das, was nicht mehr da ist, eher als das, was wir besitzen. Wie aber wäre es, wenn wir wüssten...(...)?" (S.126)

Dr. Hans Christian Meiser schenkt dem Leser in seinem Buch 24 Anregungen für ein todesmutiges Leben. Der hochgebildete Autor hat sich intensiv mit der Endlichkeit unseres Seins beschäftigt und verdeutlicht, dass es genau dieses Bewusstsein ist, das Menschen dazu veranlassen kann, jeden Moment intensiv zu erleben und sich bei allen Handlungen positiv zu verhalten.

Es ist notwendig, dass man die Einmaligkeit unseres Tuns erkennt, es auch verinnerlicht und so lebt als wäre der heutige der letzte Tag unseres Lebens.

Was ist wirklich wichtig für uns unter dieser Prämisse?

Darüber und über vieles andere denkt der studierte Philosoph nach.

Schon wenn man Worte wie etwa "muss" in "darf" umwandelt, beginnt in unserem Denken und Fühlen eine Veränderung. "Ich darf leben." Dies sollte man sich bewusst machen, nicht nur an schönen, sonnigen Frühlingstagen. Bewusst machen sollte man sich auch die Worte aus dem "Buch Kohelet", die mit dem Satz "Ein jegliches hat seine Zeit" beginnen.

Abschied nehmen und Loslassen ist eine tägliche Übung für uns Menschen, um schließlich irgendwann sogar unser Leben loszulassen und zwar entspannt, wenn wir die tägliche Übung bewusst und ohne inneren Widerstand vornehmen. Was zählt ist der Augenblick. Ihn schön und gut zu gestalten, macht Sinn. Dies scheint unsere eigentliche Aufgabe im Leben zu sein.

Türen schließen sich und andere gehen auf. Das muss man begreifen lernen und nichts festhalten wollen, was dem Gestern angehört. Seinen Kummer loslassen, sich und anderen verzeihen, (S.72), sind Wege in die richtige Richtung und sich dabei wirklich stets des letzten Mals bewusst sein. Man handelt bewusster und liebevoller, wenn man davon ausgeht, dass es bei Begegnungen mit Menschen und Situationen kein nächstes Mal gibt, dessen bin ich mir ebenso sicher wie der Autor, der diesen Gedanken in seinem Buch stets auf Neue reflektiert und der einer jener Menschen ist, denen Achtsamkeit im Leben nicht wenig bedeutet, weil er diese als Schlüssel für ein positives Leben begreift.

Die meisten Schwierigkeiten in unserem Leben geschehen aus Mangel an Achtsamkeit, so jedenfalls meine Erfahrung. Wer achtsam jeden Moment seines Lebens lebt, daraus lernt und Konsequenzen zieht, wer immer wieder bewusst loslässt, um Neues zu erleben, der hat kein Problem mit der Endlichkeit. Zeit ist für einen solchen Menschen nicht der Gegenstand seines Denkens und Fühlens, sondern wie mir das Buch mal wieder bewusst gemacht hat, das immerwährende Interesse an Neuem und die kreativen Überlegungen, wie man es möglichst bunt und positiv gestalten kann, um es so zu erleben als wäre es der letzte Eindruck, den wir von dem, was ist, haben. 

 Empfehlenswert.

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