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Rezension: #Trauma- Verstehen und Heilen- #Jo_Eckardt- #Ecowin

Die Autorin dieses Buches ist die Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Jo Eckardt. Sie möchte in ihrem Werk über das Wesen und die möglichen Folgen  eines Traumas aufklären. Dabei soll in der Retrospektive die Entwicklung der Traumapsychologie zeigen, wie es zu den gängigen Diagnosemodellen gekommen ist. 

Moderne Wissenschaftszweige haben beweisen können, dass ein Trauma sowohl eine Funktion des Gehirns als auch den Hormonhaushalt bleibend verändern kann. Auf diese Weise können Wahrnehmungsstörungen, Ängste, vermeintliche Persönlichkeitsveränderungen, aber auch Eigenheiten erklärt werden. 

Das Buch ist in zwei große Abschnitte untergliedert: 

Erste Teil: Trauma verstehen 
Zweiter Teil: Trauma heilen 

Es gibt Erlebnisse, die sich tief ins Unterbewusstsein eingraben und die man nicht  einfach verarbeiten kann. Die Autorin  schreibt  über solche Erlebnisse und stellt  zunächst Trauma-Typen vor. In diesem Zusammenhang schreibt sie auch über eine traumatische Kindheit. Hier geht es speziell um ein Beziehungs- oder auch Verlassenheitstrauma.  

Bei einem Trauma wird darauf geachtet, wie lange es andauert und wodurch es entstanden ist. Naturkatastrophen scheinen anders zu wirken als von Menschen verursachte Katastrophen. Generell gilt, dass ein Trauma Spuren im Gehirn, im Nervensystem und in unserem Hormonsystem hinterlässt. Es beeinflusst das Selbstverständnis, die Erinnerung und das Gefühlsleben. Die gesamte Person wird demnach vom Trauma erfasst. 

Hinzu kommt, dass über sogenannte Trigger etwas im Körper in Erfahrung gebracht wird, das der Erinnerung aus der Vergangenheit gleichkommt. Die Körpererinnerung wird zu einer Art Flashback. Man erlebt das Trauma erneut und zwar so als  würde es in diesem Moment geschehen. Gezeigt wird in der Folge, wie man sich einem Trauma nähert. 

Hier spielen Atmenübungen, Achtsamkeitsübungen, Meditation aber auch Visualisierungsübungen eine nicht unbedeutende Rolle. Zur Sprache gebracht wird, wie man sich mit einem Trauma auseinandersetzt und es wird auch verdeutlicht, in welchen Bereichen sich ein Trauma auf die Beziehung zu anderen Menschen auswirken kann. So können sich Gefühle der Wut, die mit dem Trauma zu tun haben, auf die Personen des Alltags richten. 

Es können Schwierigkeiten dabei entstehen, Gefühle wie Abhängigkeit oder Kontrollverlust zu ertragen, auch dabei um Hilfe zu bitten. Nein zu sagen, Schwierigkeiten bei Nähe, die Bedürfnisse anderer gelten zu lassen, auch Überängstlichkeit und Depression sind nicht unüblich. 

Man wird über die Langzeitfolgen des Traumas informiert, erfährt Wissenswertes im Hinblick auf Persönlichkeitsstörungen und liest, dass beispielsweise Borderline-Persönlichkeitsstörungen fast immer die Folge schwerer traumatischer Kindheitserlebnisse sind. Um die Symptome von Persönlichkeitsstörungen in den Griff zu bekommen, ist es von daher wichtig, das Trauma zu bearbeiten. 

Die Autorin beschreibt eine Reihe von Störungen. Dazu gehören u.a. auch Ess- und Aufmerksamkeitsstörungen mit oder ohne Hyperaktivität. Thematisiert werden die Umstände wie der Einzelne ein Trauma erlebt. Hier liest man dann über die Art und das Ausmaß der Folgen. 

Die Dauer des Traumas spielt eine Rolle, auch die erlebte Hilflosigkeit. Weshalb die Verhinderung von Kindesmisshandlung dringend geboten ist, wird im Buch ebenso deutlich wie die Langzeitfolgen von sexuellem Missbrauch, zu denen nicht zuletzt auch Probleme in der Ausbildung gehören, vor allem aber auch dissoziative Störungen. 

Therapeutische Ansätze zum Heilen von Traumata werden vorgestellt. In diesem Zusammenhang liest man über mögliche Phasen nach einem Trauma, die Menschen, die schwere Traumata erlebt haben, so bestätigen können. 

Die Nachwirkungen eines Traumas werden thematisiert und es werden viele Möglichkeiten für Betroffene aufgezeigt. Sich mit all dem zu beschäftigen, eröffnet die Möglichkeit, sich eines Traumas zu entledigen. Einfach allerdings ist das nicht. 

Empfehlenswert 

Helga König

Überall im Fachbuchhandel erhältlich
Onlinebestellung:  Ecowin  und Amazon

Rezension: Sei nicht so hart zu Dir selbst- Selbstmitgefühl in guten und in miesen Zeiten- #Andreas_Knuf

Andreas Knuf, der Autor dieses Buches.   ist Diplompsychologe und Psychotherapeut. In seinem Werk befasst er sich mit dem Terror der #Selbstkritik, aufgrund derer wir, wenn wir uns dieser dauerhaft aussetzen verheerende Folgen erleben müssen. Knuf nennt: Anspannung, ein Erleben von Anstrengung und Erschöpfung, Gereiztheit und eine diffuse Unzufriedenheit. 

Selbstmitgefühl ist ein Schlüsselelement, um Veränderungsprozesse in Gang zu bringen und allein schon deshalb, lohnt es sich, sich mit dem Buch zu befassen. 

Untergliedert ist das Werk in zwei große Abschnitte: 
Teil 1 : Was ist Selbstmitgefühl? 
Teil 2 : Selbstmitgefühl ins eigene Leben bringen 

Selbstmitgefühl zu entwickeln, ist nicht einfach, wenn man von Kindheit an erklärt bekommen hat, man müsse hart gegen sich selbst sein. Mitgefühl, so Knuf, bedeute, den Schmerz anderer wahrzunehmen, verbunden mit dem Wunsch, der andere möge frei von Leiden sein. 

Selbstmitgefühl befasst sich mit den persönlichen schmerzlichen Erfahrungen, die Leiden auslösen. Wer vor unangenehmen Gefühlen davon läuft, bei dem besteht die Gefahr, dass dies langfristig zu Krankheiten führt. Als nicht sinnstiftende Strategien, um  besagten negativen Gefühlen zu entkommen, werden Alkohol, Drogen und ständiges Arbeiten genutzt. 

Klar werden sollte, dass es keinen Sinn ergibt, vor unserem eigenen Schmerz davonzulaufen, denn auf diese Weise schaffe man nur eigenes Leid. Der Schmerz des Lebens verliere dann seinen Schrecken, wenn man sich ihm gewachsen fühle. Selbstmitgefühl bedeute nicht unfair zu sich zu sein,  sondern freundlich, verständnisvoll  und einfühlsam mit sich umzugehen. 

Um Selbstmitgefühl zu erfahren, ist es hilfreich, sich das Mitgefühl anderer Menschen bewusst zu machen. 

Der Autor erwähnt die amerikanische Psychologin Kristin Neff, die Selbstmitleid mit drei Elementen in Verbindung bringt: 
Achtsamkeit 
Gemeinsame menschliche Erfahrung 
Selbstfreundlichkeit. 

Diese drei Bestandteile des Selbstmitgefühls verdeutlichen die innere Haltung den eigenen Empfindungen gegenüber. Darüber wird man näher aufgeklärt und begreift so allmählich, dass man durchaus Selbstmitgefühl entwickeln kann. Dies wird im zweiten Teil des Buches dann näher erörtert. Hier wird u.a. gezeigt, wie man schmerzliche Erfahrungen wahrnimmt und trägt, wie man Gefühle durchfühlt, wie man sich verbunden fühlen kann und sich nicht zu isolieren braucht.

Ein anregendes Buch, das jeder lesen sollte, um Zugang zu sich und anderen zu erhalten. 

Wer seine Schwächen anschauen kann, muss sie an anderen nicht mehr bekämpfen.

Das Buch ist im  Fachbuchhandel erhältlich.
Onlinebestellung:  Kösel oder Amazon

Rezension: #Hochsensibel- #Eliane_Reichardt- #Irisana

Eliane Reichardt, die Autorin dieses Buches hat Architektur, BWL und Psychologie studiert. Sie arbeitet als freie Dozentin, Beraterin und Coach für Hochsensible und Hochbegabte. 

Gleich zu Beginn hat man Gelegenheit, einen umfangreichen Test zu machen und in Erfahrung zu bringen, ob man hochsensibel im Sinne der vorliegenden Publikation ist. 

Bei diesem Test geht es um Faktoren wie etwa das Fremdbild, Sensorisches, Körperliches, Innenleben etc. Anschließend wird man dann mit der Forschungsgeschichte zum Thema des Buches vertraut gemacht und es wird sehr gut erklärt, was Hochsensibilität im Kern bedeutet. Dabei muss man wissen, dass ein hochsensibler Mensch immer hochsensibel ist, selbst dann, wenn er ganz banale Dinge tut. 

Die Autorin reflektiert einzelne Kriterien von Hochsensibilität und nennt ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, Loyalität aber auch Wahrheitsliebe, des Weiteren ausgiebiges Reflektieren und augenscheinliche Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung. Schadenfreude ist diesen Menschen gänzlich fremd. Zumeist sind Hochsensible kreativ und verfügen über künstlerische Fähigkeiten, sind emotional sehr verwundbar, neigen zu Selbstzweifeln, haben ein gutes Gedächtnis, eine komplexe Denkweise und ein reiches Innenleben.

Fast alle Hochsensiblen träumen farbig und sind "Bilderdenker". Festgestellt worden ist zudem eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Lärm, Geruch, Geschmack, Licht und Farben aber auch im Hinblick auf Berührungen. Menschenansammlungen  und "Small Talk" werden vermieden. 

Viele HS- Experten sind zu dem Ergebnis gelangt, dass hochsensible Menschen eine überdurchschnittliche Intelligenz aufweisen. 

Wie sich Sensibilität in zurückliegenden Jahrzehnten gezeigt hat, wird  ausgiebig beleuchtet aber auch wie sie sich heute offenbart. Man erfährt mehr über sogenannte "Bilderdenker" und kann sich mit deren Persönlichkeitsmerkmalen vertraut machen. 

Die Autorin unterstreicht, dass es Überschneidungen zwischen Hochsensibilität und Hochbegabung gibt. Unabhängig davon, dass man unter Hochbegabung einen IQ von über 130 versteht, gibt es diverse Persönlichkeitsmerkmale, die sich in vieler Hinsicht mit jenen hoher Sensibilität decken. 

Man erfährt im Buch nicht zuletzt Wissenswertes über Synästhesie. Es geht dabei darum, dass Menschen die Fähigkeit haben, verschiedene Sinne miteinander zu verknüpfen. Interessanterweise sind auch hier die Persönlichkeitsmerkmale ähnlich wie bei Hochsensiblen und Hochbegabten. 

Dass es für Hochsensible nicht immer leicht ist, den Alltag zu meistern, wird im zweiten Teil des Buches erläutert. Eines der Kernthemen hochsensibler Menschen sind Emotionen. Darüber und über so vieles andere mehr liest man Erhellendes und bekommt die Möglichkeit zu erlernen, mit sich oder/und anderen weit besser umzugehen, weil man  das Anderssein  begreift. 

Empfehlenswert 

Helga König.

Im Fachhandel erhältlich
Onlinebestellung: Irisana oder Amazon